Kappeln ist jetzt nicht New York, aber…
Wenn man mich fragen würde wie für mich ein perfekter Wochenendtrip auszusehen hat, dann würde ich auf jeden Fall Folgendes sagen: Meine kleine Familie im Gepäck, gute Freunde, tolles Essen, frische Luft und am Besten noch eine ordentliche Portion Entspannung obendrauf!
Dies alles gibt es es nur eineinhalb Autostunden von Hamburg entfernt in Kappeln an der Schlei. Okay ich gebe es zu, es hört sich jetzt nicht wie „Nabel of se Wörld“ an, aber genau deswegen ist es so niedlich dort.
Das kleine Hafenstädchen ist bekannt durch den weltweit einzigartigen Heringszaun aus dem 15. Jahrhundert, auf den man von unserer Unterkunft, der „Schleibrücke“ aus blicken kann. Zudem sieht man die Klappbrücke, die sich mehrmals am Tag für die Segelboote öffnet und schließt. Spektakulär, nicht nur für die kleine #Hasennase.
Der Heringszaun von Kappeln
Als wir Freitagnachmittag an unserem Wochenendziel, der „Schleibrücke“ ankommen, scheint die Sonne. Die „Kapitänsbrücke“, so heisst unsere Wohnung, ist eine von elf Ferienwohnungen die direkt am Ufer der Schlei neben der Klappbrücke erbaut wurden.
Der Architekt dieses wirklich schönen Gebäudes ist niemand geringerer als Gregor Sunder-Plassman, der auch das Museum of Innocence in Istanbul entworfen hat. Er stammt ursprünlich aus Kappeln und daher kommt dieses winzige Fleckchen Erde zu diesem hübschen Bauwerk.
Die Schleibrücke
Die „Kapitänsbrücke“ ist mit ihren 153 m² die größte der elf Ferienwohnungen und bietet locker Platz für 4 + 2 Personen. Auf zwei Etagen lässt sie wirklich keinen Wunsch offen. Auf der unteren befindet sich ein großer Wohn-Essbereich mit Kamin und Balkon, von dem aus man einen atemberaubendem Blick auf den Ostseefjord Schlei und Kappeln hat. Im Obergeschoß der Wohnung liegen die zwei Schlafzimmer (das größere hat außerdem noch einen Zauberschrank, in dem sich ebenfalls zwei weitere Betten verstecken) und zudem noch eine Sauna mit Schleiblick und eine große Badewanne mit Whirlpool, in die locker eine Kleinfamilie passt . Wir haben es getestet! Urlaubsart wurde außerdem vor Kurzem mit dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) zertifiziert.
Am gegenüberliegenden Ufer sieht man einen großen Schaufelraddampfer, mit dem man über die Schlei schippern kann. nur leider finden sich in den kommenden Tagen zu wenige Fahrgäste, so dass das Schiff nicht ablegt. Zu gern hätten wir warme Waffeln an Bord gegessen. Statt dessen erkunden wir die Promenade von Kappeln und trinken am Steg ein Glas Rosé im Sonnenuntergang – Geht ziemlich gut hier…
Bein nächsten Mal fahren wir unbedingt eine Runde mit dem Schaufelraddampfer
Am Samstagmorgen machen wir uns auf zur Töpferei Stock um das Wahrzeichen von Kappeln zu töpfern – Heringe. Die kleine Hasennase findet es dort in den verschachtelten Räumen wahnsinnig aufregend. Überall stehen kleine getöpferte Vasen, Becher, Teller und Figuren rum, die darauf zu warten gebrannt oder glasiert zu werden. In alte, gußeiserne Formen wird er Ton per Hand gedrückt und anschließend vorsichtig herausgezogen. Leider können wir die fertigen Heringe nicht gleich mitnehmen, denn sie müssen noch gebrannt werden.
Weiter geht´s zu unserer nächsten Station an diesem Tag, der Brauerei Taarstedt. Hier braut Hannes Frank seit diesem Jahr nach dem deutschen Reinheitsgebot sein eigenes Bier, das „Angeliter“ (Der Liter aus Angeln). Mit seinen 21 Jahren ist er einer der jüngsten Brauereibesitzer in Deutschland. Er zeigt uns, wo in seiner kleinen Brauerei das Bier hergestellt wird – theoretisch, denn praktisch braut Hannes nur ein paar Mal im Jahr. Er ist ein ein Mann Betrieb und von der Gährung bis zum Verschluss und Ettikettieren der Bierflaschen macht er alles alleine. Es gibt nur 1 Liter Flaschen und da die Jungs nicht anders können, wandert ein weiteres Souvenier in unseren Kofferraum. Dieses Mal in Form von zwölf Litern Bier aus Angeln…
Die kleine Hasennase hat keine Lust mehr auf Sightseeing und so verbringen wir den restlichen Nachmittag in unserer Hood und laufen den kleinen Fischmarkt an der Promenade lang. Am Abend legen wir einen Spa-Abend ein und testen im Whirlpool, wie lang man das Geblubber anlassen kann, ohne dass man eine Person vor lauter Schaum im Whirlpool verliert – Emils Lieblingsspiel. Abends kochen wir alle zusammen, denn der Kühlschrank ist voll bis obenhin. Auch das ist ein Service der „Schleibrücke“. Man kann sich vorab seine gewünschten Lebensmittel besorgen lassen.
-♥-
Sonntagmorgen weckt uns die Sonne und kurze Zeit später machen wir uns auf zur Schokoladenküche um der kleinen #Hasennase den Himmel auf Erden zu präsentieren: Schokolade, wohin man blickt! Weisse, helle, dunkle, nussige, flüssige… Noch eh wir uns so richtig vorn im Laden umschauen können, geht es auch schon an die Arbeit. Wir gießen Schokoladenfische – Heringe sind auch heute wieder mit von der Partie. Es riecht so verführerisch nach warmer Schokolade, ich kann Emils leuchtende Augen verstehen. Jeder darf natürlich mal hier und dort probieren und während die gegossenen Fische trocknen, schlagen wir ordentlich im Shop der Schokoladenküche zu.
Die Qual der Wahl…
Die knapp zwei Stunden vergehen wie im Flug und auf dem Weg zum Strand, wo unser nächstes Ziel das Restaurant „Sonne und Meer“ liegt, machen wir einen kurzen Stop am höchsten Punkt von Kappeln auf dem die alte Windmühle steht. Eine Dampfmaschine (Lokomobil) in der Sägerei, die mit Abfällen aus der Sägerei betrieben wurde, versorgte die Mühle in der windarmen Zeit mit Energie. Bis 1964 wurde in der Mühle gemahlen. Heute kann man sie für 1,50€ besichtigen, wirklich sehr süß und rührend. Die Hasenase fand es dort sehr spannend, kann man also sehr gut mal als Ziel für einen kleinen Ausflug nutzen.
Es ist wahnsinnig stürmisch am Strand, was viele Kitesurfer aufs Wasser treibt. Die letzte Nacht hat einige Segel der Schiffe gekostet und auch jetzt merkt man, wie viel es geregnet haben muss. Nach einem kurzen Gang durch den kleinen Hafen gehen wir ins Restaurant und sehen dem stürmischen Treiben von Drinnen zu, denn von dort hat man einen wunderschönen Blick aufs Meer. Vor der Tür ist ein großer Spielplatz, im Sommer sicher ein Traum für die Kids. Da unser Kind sowieso nicht versteht, warum man einen Spielplatzbesuch vom Wetter abhängig machen sollte, springt er unbeeindruckt durch die großen Pfützen, bis unser Essen kommt.
Die Küche hier ist wahnsinnig gut. Viel frischer Fisch, tolle Weine und einen wahnsinnig gut gelaunten und lustigen Gastgeber Joachim Meyer – Ein echtes Nordlicht. Zum Abschied gibt es Kuchen und Torte für jeden Geschmack und einen Schnaps aufs Haus, Puh! Ich kann an nichts Anderes mehr denken, als schnellstmöglich in einen der dicken, kuscheligen Sessel sinken, die in unserer Wohnung auf uns warten.
Emil besteht darauf, mit jedem von uns mal den Whirlpool getestet zu haben, also lassen wir auch diesen Abend mit gemeinsamem Kochen, Malen vorm Kamin und einer guten Flasche Wein ausklingen zu lassen.
Am nächsten Tag ist Abfahrt angesagt. Die Sonne scheint und man sieht ihr richtig „Die Ruhe nach dem Sturm“ an. Es hat durchgeregnet und das Wasser ist ordentlich angestiegen. Wir packen unsere Sachen und verlassen schweren Herzens dieses wunderschöne, gemütliche Örtchen.
Wahnsinnig schön bei Sonnenschein: Arnis Auf dem Rückweg fahren wir noch in Arnis vorbei. Ein wahnsinnig hübsches, winziges Städtchen, das leider an diesem Tag zur Hälfte unter Wasser steht. Arnis (dänisch: Arnæs) ist mit rund 300 Einwohnern die nach der Einwohnerzahl und mit 0,45 km² auch die nach der Fläche kleinste Stadt Deutschlands und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Arnis hat einen Segelhafen im natürlichen Schutz des Noores, eine Werft, mehrere Hallen als Winterlagerplätze für Segelboote sowie eine Seilfähre über die Schlei. Die Stadt besitzt einen Fußweg entlang des Schleiufers, auf dem sich die Halbinsel in weniger als einer halben Stunde umrunden lässt – normalerweise. Heute eben nicht und wir müssen auf unserer „Umrundung“ imemr wieder umkehren und einen anderen Weg probieren. Man fühlt sich hier ein wenig wie auf Saltkrokan, so als wär die Zeit stehen geblieben.
Mitten im blitzenden Strome
Weiß ich ein Städtchen fein,
Freilich, nicht hohe Dome
Prunken im Abendschein,
Schlösser, fürstliche Hallen
Sucht ihr umsonst dabei:
“Doch lieb ich dich vor allen,
Arnis, du Perle der Schlei”
– Dr. Arthur Witt, Arnis
Kappeln, wir kommen auf jeden Fall wieder, denn das Gute liegt oft so nah. Der Norden ist für mich Mädchen aus dem Rheinland noch immer weitestgehend unerforscht und ich bin immer wieder fasziniert und erstaunt über die Schönheit unseres Landes…
Danke Urlaubsart.de und liebsten Dank an die Schleibrücke für diesen unvergesslich schönen Aufenthalt
♥
Ein Kommentar
Great pics! Your trip looks like it was amazing!
Noelle
http://elle-no.com